Illustration des Wiener Burg Kinos mit dramatischen Schattenfiguren

Essentials: Wien

Von kleinen Braunen und Achterln: Fünf Dinge über Wien, die Sie überraschen werden

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3 Min. Lesezeit
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1. Kein Wienbesuch ohne Kaffee: Schon Sigmund Freud, Stefan Zweig oder Leo Trotzki wussten, was gut ist (und guttut) – und gönnten sich gern die ein oder andere Schaffenspause in den Wiener Kaffeehäusern. 2011 wurde die Kaffeehauskultur von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt, weil sie ein essenzieller Bestandteil der Wiener Gesellschaft ist. Ob bei einer Melange (Milchkaffee) oder einem kleinen Braunen (Mokka mit etwas Milch oder Sahne): Für den Preis einer einzigen Tasse Kaffee kann man oft stundenlang verweilen, aktuelle Tageszeitungen inklusive. So fühlt sich echte Wiener Gemütlichkeit an.  

Illustration links: Kaffeehausszene, rechts: Stephansdom und Weinflasche

2. Wien ist eine der wenigen Großstädte und die einzige Hauptstadt weltweit, die innerhalb ihrer Stadtgrenzen bedeutenden Weinbau betreibt. Jährlich werden in Wien rund zwei Millionen Liter Wein produziert, wobei etwa 80 Prozent auf weiße Rebsorten wie Riesling, Weißburgunder und Chardonnay entfallen. Getrunken wird dieser dann als Achterl in einem der Heurigen, Lokalen, die nur den eigenen Wein ausschenken. Die Heurigenkultur gehört übrigens auch zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. 

3. Klingt skurril, ist aber wahr: Der kleinste „Staat“ der Welt befindet sich in Wien. Mitten im Vergnügungspark Wiener Prater befindet sich die „Republik Kugelmugel“, eine Mikronation mit nur einem einzigen Haus – und einem einzigen Einwohner. Der Künstler namens Edwin Lipburger errichtete in den 1970er Jahren sein kugelförmiges Haus und erklärte es aufgrund seiner besonderen Bauweise zum unabhängigen Staat. Nach rechtlichen Auseinandersetzungen wurde das Haus in den Prater verlegt, wo es heute als Sehenswürdigkeit steht. Eine Zeit lang regierte Lipburgers Sohn Nikolaus die Miniaturrepublik, heute leitet die Autorin Linda Treiber die Staatsgeschäfte.  

Illustration: Republik Kugelmugel links, Umstellung Rechtsverkehr rechts

4. Bis zum Jahr 1938 herrschte in Wien – wie in weiten Teilen Österreichs – Linksverkehr. Mit dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurde die Umstellung auf Rechtsverkehr durchgeführt, um ein einheitliches Verkehrsnetz mit Deutschland zu schaffen. Die Umstellung war eine riesige logistische Herausforderung: Alle Schienenfahrzeuge, Ampeln und Straßenmarkierungen mussten angepasst werden. Besonders kompliziert war es für die Wiener Straßenbahnen, deren Türen sich bis dahin nur auf der „falschen“ Seite öffneten. Einige Linien wurden daher provisorisch mit zusätzlichen Schaffnern ausgestattet, die Passagier:innen beim Ein- und Aussteigen unterstützen sollten.  

5. Einer der berühmtesten Spionagefilme aller Zeiten wurde 1948 im Nachkriegs-Wien gedreht: „Der dritte Mann“ mit Orson Welles als fieser Schieber Harry Lime. Was erst vor Kurzem bekannt wurde: Am Filmset in der damals vierfach geteilten Stadt waren selbst allerhand Spione beschäftigt. Dazu sollen auch der glamouröse ungarisch-britische Produzent Sir Alexander Korda und Drehbuchautor Graham Greene zählen. Übrigens: Das Wiener Burg Kino zeigt den Film immer noch wöchentlich! 

 Illustration des Burg Kinos mit dramatischen Schattenfiguren
(Alle Illustrationen © Sylvia Neuner)

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