Ayako Kato im Freien bei einer Bewegung.

„Chicago gibt dir Raum“

Seit 2004 lebt die japanische Tänzerin Ayako Kato in Chicago, wo sie mit ihrer Produktionsfirma Tänze kreiert, die das Zusammenspiel von Mensch und Natur zeigen. Nun gibt sie Einblicke in ihre Erfahrungen

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3 Min. Lesezeit
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Das Neue

Im Vergleich zu Tokio ist es in Chicago viel leichter, als Tänzerin Stipendien oder Fördergelder für Shows zu erhalten. So hat es mir die Stadt ermöglicht, meine Liebe zum zeitgenössischen Tanz auszuleben. Meine Ideen sind hier willkommen, das kulturelle Verständnis ist ein anderes. Ich bin sehr dankbar für die Offenheit der Menschen hier.

Die Essenz

Etwa 2016 begann ich, die Geschichte und Kultur der amerikanischen First Nations in meinen Choreographien zu reflektieren, denn in Chicago lebt die größte Gruppe amerikanischer Ureinwohner im Mittleren Westen. Dadurch war es mir möglich, eine innige Verbindung zu Chicago entstehen zu lassen, die bis heute unerschütterlich ist.

Portrait von Ayako Kato vor dunklem Hintergrund.
Ohne Druck und mit viel Ruhe und Gelassenheit geht Ayako Kato auf die Suche nach sich selbst (© Joshua Clark; Header-Bild © Ricardo Adame)
Straße in Chicago bei Nacht mit dem Chicago Theater.
Das Chicago Theatre ist das älteste erhaltene Theater der Stadt und zählt zu den Wahrzeichen Chicagos (© Benjamin R/Unsplash)
Gruppe von professionellen Tänzern auf der Bühne.
In ihren Choreoprafien reflektiert Ayako Kato die Geschichte und Kultur der amerikanischen First Nations (© Getty Images)
„In Chicago habe ich mich selbst gefunden.“
Ayako Kato

Die Menschen

Es mag überraschend für eine Millionenstadt wie Chicago klingen, aber die Menschen sind hier sehr entspannt und warmherzig. Sie geben einem Raum, für was immer man ihn auch braucht. Zum Beispiel gibt es hier eine aufregende experimentelle Musikszene. Das wäre nicht möglich, wenn die Menschen nicht so tolerant wären.

Die Erkenntnis

In Chicago habe ich gelernt, ich selbst zu sein. Statt so schnell wie möglich immer bekannter und erfolgreicher zu werden, habe ich erkannt, dass es besser ist, mir Zeit zu nehmen, um zu wachsen. Der Druck ist nicht so groß wie in Tokio. Dadurch war es mir möglich, in Ruhe auf die Suche nach mir selbst zu gehen.

Für Freund:innen

Freund:innen empfehle ich immer, in ein mexikanisches Restaurant zu gehen, denn die sind wirklich sensationell in Chicago. Auch in Chinatown kann man hervorragend essen. Anschließend lohnt sich ein Abstecher in den Ping Tom Park mit Blick auf die Skyline von Chicago. Von dort aus kann man dann mit dem Wassertaxi auf dem Chicago River bis nach Downtown fahren. Sehr sehenswert ist auch die Ausstellung „Native Truths: Our Voices, Our Stories“ im Field Museum, die einen tiefen Einblick in die Geschichte der indigenen Völker bietet. 

Zur Person:

Ayako Kato ist seit 2010 Artist in Residence am Hamlin Park Fieldhouse Theater im Rahmen des Dance Shelter Program der Chicago Moving Company. Sie studierte klassisches Ballett, modernen Tanz und Tai Chi. Sie hat einen MFA in Tanz von der University of Michigan. In ihrer Arbeit orientiert sie sich an der östlichen und japanischen Sichtweise der Natur und sucht nach der Leichtigkeit des Seins.

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