What I've Learned in München: Meine Erfahrungen

Mein neues Album „Blessings“ hat einen starken Bezug zu München, denn die Stadt ist ein absoluter Segen für mich. Hier habe ich gelernt, was es heißt, ein Vater zu sein. Ich finde Ruhe, kann mich zwischen Drehs, Tourneen, roten Teppichen zurückziehen und ganz ich selbst sein.

München ist gar nicht so spießig, wie ich dachte. Ich empfinde die Menschen eher als erfolgsorientiert. Sie stecken ihre Zeit bewusst in Aufgaben, die ihr Leben nähren. Wie bunt und vielseitig die Stadt ist, merke ich jedes Mal, wenn ich an der Isar entlanglaufe und von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen angesprochen werde.

In München habe ich die Natur entdeckt. Oft fahre ich spontan an den Tegernsee und miete mir mit Freunden ein Elektroboot. Wir fahren in die Mitte des Sees, stellen den Motor ab und lassen uns treiben. Die Stille dort ist der Wahnsinn. Das Gefühl, kurz mal weg von allem zu sein, kenne ich so nicht aus Berlin.

Ich bin ein Berliner und lasse mir das auch nicht in Bayern nehmen. Man wird mich hier niemals in einem gebügelten Hemd und in schicken Schuhen sehen. Auch nicht, wenn ich ins Schumann‘s oder den Theresa Grill gehe. Die Jogginghosen bleiben!

Wie man sich richtig für die Wiesn kleidet, habe ich von einem Schausteller des Oktoberfestes gelernt. Maximilian Fesenmayer vom Teufelsrad hat mich mit ins Traditionsgeschäft Lodenfrey genommen. Jetzt weiß ich, dass ein echter Bayer niemals ein kariertes Hemd mit seiner Lederhose kombinieren würde. Stattdessen trägt er ein weißes Hemd mit Stehkragen und ein „Charivari“, eine massive silberne Schmuckkette, über dem Hosenbund.

Der Schauspieler und Sänger Emilio Sakraya ist vor zwei Jahren von Berlin nach München gezogen. Er hat die Hauptrolle in Fatih Akins Film „Rheingold“ gespielt, ist als Hauptdarsteller in der Netflix-Serie „60 Minuten“ zu sehen und im Mai mit seinem Album „Blessings“ auf Tour.