Illustration eines Mannes und einer Frau, die miteinander sprechen; die Sprechblasen enthalten einmal einen Fußball, einmal ein Fadenkreuz.

How to Meet the Germans

Grillen, Bargeld, Autobahn: Fans, die diesen Sommer zur Fußball-EM anreisen, sollten einige besonders deutsche Eigenheiten kennen

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3 Min. Lesezeit
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1. Mordsmäßige Unterhaltung

Beim Small Talk mit Deutschen empfiehlt es sich, über Leichen zu sprechen. Denn: Die Krimireihe „Tatort“ guckt fast jeder im TV. Genau wie das Wetter oder ein Fußballspiel finden Deutsche die aktuelle Folge entweder „richtig gut“ oder „furchtbar schlecht“ – dazwischen gibt es nichts.

2. Grüne Gefäße

Alles in eine Tonne? Dünnes Eis! Die Deutschen trennen ihren Müll penibel: Plastik, Glas, Altpapier, Restmüll. Und bloß keine Pfandflaschen wegschmeißen – lieber ordentlich vor dem nächsten Mülleimer abstellen, damit Pfandsammler:innen sie finden.

3. Kein Anstoß ohne Angrillen

Klar, man kann beim Fußballschauen grillen. In Deutschland aber muss man. Während sich die Mannschaft auf das nächste Spiel vorbereitet, setzen Millionen Grillweltmeister ihr teures BBQ-Set-up in Szene. Andere Pläne? Verboten!

Zwei Illustrationen nebeneinander. Links ein Fußballer, der einen Ball mit dem Recycling-Symbol über drei Mülleimer tritt; rechts ein Mann vor einem Grill in der Form eines Fußballs.

4. Nicht so schnell

Deutschlands 13.000 Kilometer Autobahn gelten als Mekka für Autofans. Aber drücken Sie das Gaspedal nicht sofort durch: Jede dritte der legendären Fernstraßen ist geschwindigkeitsbegrenzt – und zwischen Baustellen und Staus sind sichere Abschnitte für wirklich freie Fahrt eher selten.

5. Schnell das Handtuch hinlegen 

Eigentlich reservieren sich Deutsche ihre Plätze nur „auf Malle“ schon vor dem Frühstück. Sobald aber ein wichtiges EM-Spiel ansteht, liegen auch auf den Public-Viewing-Sitzplätzen sehr früh die Handtücher – äh, Jacken.

Zwei Illustrationen nebeneinander. Links Geschwindigkeitsschilder und ein Auto, dessen Lenkrad ein Verkehrsschild ist; rechts eine Frau hinter einem Klappliegestuhl, dessen Sitzfläche wie ein Fußballfeld aussieht.

6. Kleingeld fürs kleine Geschäft

Wenn im Stadion oder Club am Toiletteneingang eine Untertasse steht, fehlt nicht etwa eine Tasse: Man legt das Trinkgeld für das Toilettenpersonal darauf. Mit seinen weißen Kitteln ist es so deutsch wie der Schäferhund: Wer nicht bezahlt (50 Cent sollten es schon sein), wird angebellt.

7.  Nur Bares ist Wahres

Brötchen holen, Limo kaufen, Döner bestellen – ja, gerne, aber bitte nicht mit der Karte bezahlen. Die Deutschen haben ein inniges Verhältnis zu ihrem Bargeld. Und so ist man auch heute noch oft verloren, wenn keine Münzen in der Tasche klimpern.

Zwei Illustrationen nebeneinander. Links eine Hand reißt ein Stück Toilettenpapier, auf dem 5 Euro steht, von einer Rolle; rechts ein Verbotsschild mit einer Kreditkarte in der Mitte.

8. Rauer Service

Können Kund:innen sich irren? In Deutschland lautet die Antwort „Ja!“. Deutsche Servicekräfte wirken oftmals etwas mürrisch. Allerdings gilt: harte Schale, weicher Kern. Geben Sie nicht auf, bleiben Sie freundlich, und Sie werden sich ihren Respekt verdienen.

9. Rotgänger, Totgänger

Dieser Spruch wird in Deutschland schon den Kleinsten eingetrichtert. Kein Wunder also, dass kaum jemand über eine rote Ampel geht – jedenfalls nicht, ohne böse angeguckt oder angeblafft zu werden. Die Ausnahme von dieser Regel: Berlin.

Zwei Illustrationen nebeneinander. Links ein Kellner im Anzug, der einen Fußball auf einem Teller serviert; rechts eine Schiedsrichterin, die ein Kind ermahnt, das über eine rote Fußgängerampel geht.

10. Kontaktsport an der Kasse

Ob am Bahnsteig oder an der Supermarktkasse: Deutsche verhalten sich in Warteschlangen wie Fußballer, die ihre Position vor einer Ecke mit den Ellbogen verteidigen. Rüsten Sie sich für den Kampf und behalten Sie kleine alte Damen im Auge – die sind mit dem Einkaufswagen schneller, als man denkt.

Illustration von vielen Menschen, die eng in einer Schlange stehen. Ein Mann tritt seinem Vordermann in die Ferse, dessen Hintermann lehnt an seinem Rücken mit dem Kopf.
(alle Illustrationen © Thomas Fuchs)

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