What I’ve Learned in Rom: Meine Erfahrungen
Heinz Beck lebt seit den frühen Neunzigerjahren in Rom und wurde dort – als gebürtiger Deutscher wohlgemerkt – zum besten Küchenchef Italiens. Was der Dreisternekoch in der Ewigen Stadt gelernt hat? Das lesen Sie hier
Die Essenz
Rom ist Geschichte. Rom ist pure Kreativität! Als ich 1994 hierherkam, fühlte ich sofort eine besondere Verbindung zu diesem Ort, zu seinen Menschen und zu seiner Kultur. Ich kann dieses wunderbare Gefühl kaum in Worte fassen, das mich dazu brachte, hier zu bleiben. Man kann sich nicht aussuchen, wo man geboren wird, aber man kann sich aussuchen, wo man leben möchte – und ich könnte mit meiner Wahl nicht glücklicher sein.
Die Inspiration
Roms Farben, Straßen, Plätze, Märkte – wenn ich durch die Stadt spaziere, sprudeln an jeder Ecke die Ideen. Eines meiner Gerichte ist von der Via Appia inspiriert, die vor Kurzem zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde: Beim „Lamm auf der antiken Via Appia“ kombiniere ich das intensive Aroma des Fleisches mit keimaktivierten Hülsenfrüchten. Auf dem Teller sind sie so angeordnet, dass sie an die Pflastersteine einer der schönsten und bedeutendsten antiken Straßen der Ewigen Stadt erinnern.



Die Gegensätze
Die Stadt selbst, aber auch die Region um Rom ist ein Füllhorn an Möglichkeiten: Ich bin hier schnell in den Bergen, kann aber auch in nur 30 Minuten an die Küste fahren, dort (zum Beispiel in Fregene) ein wunderbares Mittag- oder Abendessen mit meiner Frau genießen und dabei aufs Meer blicken – das ist für mich unbezahlbar!
Die Menschen
Bewohner:innen anderer Hauptstädte sind für ihren (manchmal liebenswerten) Grant berühmt und berüchtigt. Die Mentalität der Menschen in Rom ist ganz anders: Die Römer:innen haben eine positive Einstellung zum Leben – und die färbt auf alle ab, die hierherkommen. Diesen positiven Einfluss werden auch Sie bei einem Besuch bemerken.
Für Freund:innen
Rom ist auch: ein Freilichtmuseum. Hier können Sie einige der ältesten Stätten der Welt inmitten einer modernen und pulsierenden Großstadt besichtigen. Zu meinen Lieblingsorten zählt der Palazzo Colonna, einer der beeindruckendsten Privatpaläste Roms. Die Musei Capitolini, in denen verschiedene historische Sammlungen ausgestellt sind, gehören ebenfalls zu meinen Favoriten. Ein sehr interessanter, abgetrennter Teil dieser Museen ist Centrale Montemartini im Stadtteil Ostiense, das antike Kunstwerke in stillgelegter Industriekulisse zeigt – ein reizvoller Gegensatz.
Für mich wird das Erbe Roms auch durch seine Kirchen repräsentiert. Unbedingt einen Besuch wert: San Luigi dei Francesi, wo man drei Caravaggio-Gemälde bewundern kann, und Sant’Ignazio di Loyola, die für ihre „unechte“ Kuppel berühmt ist, eine Meisterleistung der illusionistischen Malerei!
Jetzt zu weltlicheren Freuden: Um das römische Flair in vollen Zügen zu genießen, empfehle ich einem Spaziergang ins Stadtzentrum.
Zur Person:
Heinz Beck wuchs in Niederbayern auf. Nach seiner Kochlehre arbeitete er in verschiedenen Restaurants, unter anderem im legendären Münchner Restaurant Tantris unter Heinz Winkler. 1994 ging er nach Rom, um das Restaurant La Pergola als Küchenchef zu übernehmen. Seit 2005 trägt es die höchste Auszeichnung des Guide Michelin: drei Sterne.
Bereit, die Welt zu entdecken?
Buchen Sie einen Flug und schreiben Sie Ihre eigene Geschichte. Mit unseren Reisetipps wird sie unvergesslich.