What I’ve Learned in Istanbul: Meine Erfahrungen
Als Sissi in der Netflix-Serie „Die Kaiserin“ ist Devrim Lingnau in Österreich zu Hause, im wahren Leben ist Istanbul ihr Sehnsuchtsort. Was sie mit der Stadt am Bosporus verbindet, erklärt die Schauspielerin hier
Die Essenz
Wo du dich in Istanbul auch aufhältst, du siehst immer das Meer. Welche Straße du auch entlangläufst, am Ende stehst du immer am Wasser. Und überall hat man eine frische Meeresbrise in der Nase. Für mich hat Istanbul mit meiner sinnlichen Wahrnehmung zu tun – mit Bildern, Gerüchen, Geräuschen. Überall sind Möwen zu sehen, ich rieche die salzige Luft und höre das Klimpern von Teegläsern, das Hupen von Schiffen und die Rufe der Muezzins. Die Stadt ist für mich Sehnsuchtsort und Heimat zugleich. Ich bin so oft es geht dort, wohne aber nicht in der Stadt – und habe oft Heimweh nach Istanbul.
Die Menschen
Mein Vater lebt wie der Großteil meiner Familie in Istanbul. Er ist dort geboren, seine Eltern flohen vor dem Balkankrieg aus Makedonien an den Bosporus. Viele Menschen fanden in der Vergangenheit in Istanbul Zuflucht. Deshalb ist die Stadt so divers und ihre Kultur so reich. Die Leute sitzen nicht viel zu Hause; besonders am Abend, wenn es nicht mehr so heiß ist, spielt sich das Leben auf der Straße ab. Und: Katzen sind den Bewohner:innen Istanbuls heilig – ganz gleich, ob Haustier oder Streuner.



Das Essen
In Istanbul kocht man anders als im Rest der Türkei: Es gibt hier mehr Fisch als Fleisch, mehr Kartoffeln als Reis und eher Joghurt- als scharfe Tomatensoßen. Füreinander und miteinander kochen, das ist die Love Language meiner Familie, mein Vater ist ein ganz toller Koch. Mein Lieblingsgericht: Sulu Köfte, eine warme Joghurtsuppe mit Fleischbällchen – die beste Suppe der Welt!
Die Geschichte
Die Stadt ist voller Geschichte, was ihr etwas Magisches verleiht. Seit Jahren versucht die Verwaltung, das Metronetz zu erweitern, aber immer wieder kommt es zu Verzögerungen, weil du hier nicht einen Meter in die Erde graben kannst, ohne auf einen archäologischen Fund zu stoßen. Griechen, Byzanz, Osmanisches Reich – hier stapelt sich Geschichte, Epoche für Epoche, Schicht auf Schicht. Um die Vergangenheit und das Lebensgefühl Istanbuls zu verstehen, sollte man Bücher von Orhan Pamuk lesen: zum Beispiel „Rot ist mein Name“ oder „Die rothaarige Frau“.
Für Freund:innen
Trotz der Größe ist Istanbul für mich die ideale Stadt zum Entspannen. Nach der ersten Staffel „Die Kaiserin“ war ich zwei Monate dort, um runterzukommen. Ich würde immer empfehlen, sich auf der asiatischen Seite eine Unterkunft zu suchen. Auch wenn sich die meisten Sehenswürdigkeiten auf der europäischen Seite befinden, fühlt sich der Osten authentischer an. Was ganz toll ist: sich dort am Hafen von Kadıköy in einen Teegarten setzen, schwarzen Tee trinken und aufs Wasser schauen. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der Mädchenturm auf einer kleinen Insel im Bosporus. Die Legende besagt, dass ein König dort seine Tochter zum Schutz eingesperrt haben soll, weil dem Mädchen der Tod durch Gift prophezeit wurde – daher der Name. Was ich außerdem empfehlen kann, ist ein Ausflug auf die Prinzeninseln. Das Übersetzen mit der Fähre dauert nur 90 Minuten, es gibt dort schöne Strände, und man kann super im Meer baden.
Zur Person:
Devrim Lingnau stammt aus Mannheim. Die Tochter eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter spielte in zahlreichen deutschen Fernsehproduktionen mit, bevor sie als Elisabeth in der Netflix-Serie „Die Kaiserin“ auch international bekannt wurde. Die zweite Staffel der mit dem International Emmy ausgezeichneten Serie startet am 22. November auf Netflix.
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